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Veranstaltung zur Katzenschutzverordnung

Der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen Neuwied hatte zu einer Veranstaltung zur „Katzenschutzverordnung“ eingeladen.   Referent war Holger Wolf vom Arbeitskreis Tierschutz des Kreisverbandes der Grünen.

Unter den zahlreichen Interessierten befanden sich auch Vorstandsmitglieder des Tierschutzvereins Neuwied, der Katzenhilfe Neuwied und dem Tierschutzverein Arche Noah. Thema war die unkontrollierte Vermehrung freilaufender Katzen, welche weder Städte und Gemeinden noch Tierschutzvereine in den Griff bekommen. Viele Tierheime und Tierschutzvereine bangen jedes Jahr erneut um ihre finanzielle Existenz, da die Aufnahme und Versorgung von Fundkatzen oder kranken und verwilderten Hauskatzen enorme Summen verschlingt. Allein im Jahr 2014 mussten die regionalen Vereine 140.000 Euro für die Erstversorgung und Kastration aufbringen. Beinahe 90 Prozent der durch Tierschutzvereine zu versorgenden Tiere sind Katzen, und je länger diese allein um ihr Überleben kämpfen mussten, desto schwerer sind diese wieder in Haushalte vermittelbar.  

Eine Katze kann mehrmals im Jahr Nachwuchs zeugen. Viele Besitzer lassen ihre Tiere trotz intensiver Aufklärungskampagnen jedoch nicht kastrieren. Der dadurch entstehende, zumeist unerwünschte, Nachwuchs wird, wenn sich keine neuen Besitzer finden, oftmals grausam getötet oder sich selbst überlassen in der Natur ausgesetzt. Die ausgesetzten Katzen verwildern und vermehren sich unkontrolliert. Die Tiere sind gezwungen, sich von Abfällen und Kleintieren zu ernähren. Da unsere Hauskatzen nicht an unsere klimatischen Bedingungen angepasst sind, leiden die ausgesetzten Tiere häufig an schweren und teilweise auch infektiösen Erkrankungen. Inzucht führt zu stark verkrüppelten Tieren.

Das Leben der Straßenkatzen in Deutschland ist kein schönes, es ist von Hunger, Erkrankungen und unsäglichem Leid gekennzeichnet. So beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung einer Straßenkatze nur 3,5 Jahre, gut versorgte Hauskatzen können dagegen locker 17 Jahre alt werden. Die Zunahme von Infektionskrankheiten führt zudem auch bei den in Haushalten lebenden Freigängerkatzen zu einem erhöhten Gesundheitsrisiko. Revierkämpfe und Auseinandersetzungen um knappe Ressourcen nehmen zu. Größere unversorgte Katzenpopulationen können zudem ein Risiko für den örtlichen Singvogelbestand darstellen.

Die Bestände der streng geschützten Wildkatze, welche sich, nachdem diese herrlichen Tiere in unseren Breitengraden als nahezu ausgestorben galten, gerade erst wieder zaghaft erholen, werden durch die hohe Katzenpopulation zusätzlich bedroht. Es ist auch bereits zu Kreuzungen zwischen Wildkatze und Hauskatze gekommen, welche eine zusätzliche Artengefährdung bedeuten. Das Katzenelend kann nur eingedämmt werden, wenn Katzenhalter verpflichtet werden, ihrer Verantwortung als Tierhalter nachzukommen und ihre frei laufenden Katzen kastrieren, kennzeichnen und registrieren zu lassen.  

Regine Wilke und Inge Rockenfeller vom Ortsverband sind sich einig, dass dazu eine Katzenschutzverordnung von den Gemeinden und Städten erlassen werden muss. Die Kastration dient zur Eindämmung der unkontrollierten Vermehrung von Streunern, die Kennzeichnung ist wichtig zur eindeutigen Zuordnung und die Registrierung hilft, dass entlaufene Tiere wieder nach Hause finden. Die positive Wirkung des sogenannten „Paderborner Modells“ ist längst nachgewiesen, bisher haben bundesweit über 350 Städte und Kreise eine Katzenschutzverordnung erlassen. Diese spart den Kommunen auch Geld, da die bezuschussten Tierschutzvereine langfristig nicht mehr so viele Katzen durch die Verordnung aufnehmen und versorgen müssen.  

Inge Rockenfeller, Bündnis 90/Die Grünen Ortsverband Neuwied

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