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Pressemitteilung der Ortsverbände Linz und Unkel 17.9.09

 

Dumpingpreise sind schuld

Die im deutschen Lebensmittelbereich herrschende Dumping-Politik führt zu einer immer größeren Verbreitung von Lebensmittelimitaten. Das erfuhren die Besucher der Veranstaltung „Analogkäse, Gel-Schinken & Co. – Was tun gegen Lebensmittelimitate?” in Rheinbreitbach.

Die Grünen-Ortsverbände Linz und Unkel hatten dazu die Agraringenieurin Ulrike Höfken, MdB, eingeladen. Die Vorsitzende im Bundestagsausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz diskutierte mit einem interessierten Publikum. Hierbei stand besonders die Situation der Milchbauern im Fokus des Interesses. Woche für Woche wird die Situation auf den Höfen katastrophaler, die Bauern und Bäuerinnen immer verzweifelter. „Es muss endlich eine klare Milchmengenbegrenzung geben, um die eskalierende Situation noch umzusteuern“, so Ulrike Höfken.

Beim Thema Lebensmittelpreise erläuterte Höfken, dass diese von der Politik seit Jahrzehnten niedrig gehalten werden, um als Inflationsbremse zu wirken: Wenn die Kosten für die Ernährung gleich bleiben oder gar sinken, kann so die aus einem Warenkorb gebildete Inflationsrate auf niedrigem Niveau gehalten werden.

Der Kostendruck macht die Lebensmittelimitate zu attraktiven Produkten im harten Preiskampf in Deutschland. Im europäischen Vergleich wird hierzulande der geringste Teil des Einkommens für die Ernährung ausgegeben. Gleichzeitig wird politisch verhindert, dass die Bestandteile und Imitate in den immer beliebteren Fertigprodukten im Wust der Zutatenliste noch auszumachen sind – wenn sie überhaupt genannt werden.

„Sowohl im Bereich der Produktkennzeichnung als auch bei der Lebensmittelkontrolle gibt es noch erhebliche Defizite”, stellte die Bundestagsabgeordnete der Grünen fest.

Die sogenannte Ampel bei der Lebensmittelkennzeichnung, die sich in neuen Untersuchungen und in Großbritannien seit Jahren bewährt hat, sei auf Druck der Lobby der Lebensmittelindustrie bei uns verhindert worden. Und auch im Kreis Neuwied kämen auf einen Lebensmittelkontrolleur viel zu viele Produktionsbetriebe. Dadurch können manche Betriebe jahrelang nicht überprüft werden, wie dies auch der Landesrechnungshof in seinem Kommunalbericht vor wenigen Monaten bemängelte.

In ganz Rheinland-Pfalz bewegt sich die Zahl der Verdachtsproben am untersten Limit. „Die Landesregierung ist hier in der Pflicht, eine quantitative und qualitative Verbesserung der Lebensmittelkontrollen endlich auf den Weg bringen,“ forderte Ulrike Höfken.

Vor allem im Bereich der Verpflegung von Kindern in Schulen und Kindergärten gibt es viel zu tun. So werden die Qualitätsstandards für die Schulverpflegung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) oft nicht eingehalten, das Mittagessen der Rheinbreitbacher Grundschule sei hier eher eine positive Ausnahme.

„Wir wollen eine neue soziale Infrastruktur, damit es für alle Kinder ein gutes und weitestgehend kostenloses Essen in Kindergärten und Schulen gibt. Ohne Essen kann kein Kind lernen, besonders finanzschwache Haushalte leiden unter der Fehlernährung. Die Einhaltung der Qualitätsstandards, Verzicht auf unnötige Fette und Zucker sowie die Verwendung von Bio-Lebensmitteln – das ist auch der persönliche Weg aus diesem Dilemma“, resümierte die rheinland-pfälzische Spitzenkandidatin der Grünen.

Mit einer lebhaften Diskussion und weiteren Fragen an die Landwirtin aus der Eifel endete der Abend im Rheinbreitbacher Restaurant Ad Sion.



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