Wahlkreisfahrt nach Berlin

Wahlkreisfahrt nach Berlin vom 27. bis 30. April 2011

Die Einladung von Tabea Rößner, Mitglied des Deutschen Bundestages, zu einer Wahlkreisfahrt nach Berlin haben 23 GRÜNE Mitglieder und interessierte Bürger aus Neuwied gerne angenommen. Es sollte eine sehr informative und abwechslungsreiche Fahrt werden.

In Mainz wurden wir von Ruben Bruder, einem Mitarbeiter von Tabea Rößner und Organisator der Wahlkreisfahrt, empfangen. Wir starteten gemeinsam mit weiteren 20 interessierten Bürger aus Mainz nach Berlin.

In Berlin angekommen, wurden wir bereits von unserer Reiseleiterin, Frau Ketterer erwartet. Frau Ketterer stellte sich als wahre Bereicherung heraus, sie wusste so viel von Berlin und der Geschichte Berlins zu berichten, geschmückt mit einigen netten Anekdoten, so dass die Fahrten recht kurzweilig waren. Das lag auch an unserer tollen Busfahrerin Mandy, die uns mit viel Geschick und Ruhe durch das hektische Berlin chauffierte, an dieser Stelle unseren Dank.

Der erste Programmpunkt führte uns ins Museum für Film und Fernsehen. Das Museum befindet sich in der Potsdamer Straße 2 am Potsdamer Platz im Sony Center. Zuerst wurden wir in die Geschichte des deutschen Films eingeführt, anschließend hatten wir die Gelegenheit das Museum zu besichtigen. In diesem Museum ist die ganze Welt des Kinos unter einem Dach – von den ersten bewegten Bildern bis zum digitalen Film. Zu sehen sind u.a. die ersten Kameras, Stummfilme und ihre damaligen Stars zu betrachten. Das Museum präsentiert bedeutende Sammlungen der Film- und Fernsehgeschichte. Eine der berühmtesten Sammlungen ist die Marlene Dietrich Collection Berlin. In dieser Sammlung wird der umfangreiche Nachlass von Marlene Dietrich bewahrt. In diesem Nachlass befinden sich einige sehr schöne Kleidungsstücke von Marlene.

An nächsten Tag stand der Besuch des Deutschen Bundestages im Reichstagsgebäude an. Hier wurden wir nach intensiven Sicherheitschecks von Tabea Rößner, Abgeordnete des Deutschen Bundestages empfangen. Sie zeigte uns den Plenarsaal, führte uns durch das Gebäude, erzählte von der einen oder anderen Gepflogenheit der Abgeordneten. Wir erfuhren, dass die einzelnen Gebäude, die um das Reichstagsgebäude herum gebaut bzw. renoviert wurden, miteinander – unterirdisch oder über Brücken - verbunden sind. Wir besichtigten den Sitzungssaal der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN und diskutierten dort mit ihr über die „große Politik“. Tabea Rößner beantwortete professionell unsere Fragen. Sie gab uns einen taillierten Überblick über den Alltag einer Politikerin. Wir konnten feststellen, dass wir mit Frau Rößner eine sehr engagierte und kompetente Politikerin im Bundestag haben. Bevor wir zum gemeinsamen Mittagessen aufbrachen, hatten wir noch einen Fototermin auf der Dachterrasse des Reichstagsgebäudes. Wer wollte, konnte die Glaskuppel des Reichstagsgebäudes besichtigen. Nach der Mittagspause sollten wir uns zu einen Informationsgespräch ins Presse- und Informationsamt der Bundesregierung einfinden. Das Bundespresseamt organisiert und finanziert für die Bundestagsabgeordneten die Wahlkreisfahrten. Zuerst bekamen wir eine Einführung in die Arbeit und Struktur der Behörde. Das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung erfüllt zwei wesentliche Aufgaben. Einmal nach „außen“. Hier informiert das Bundespresseamt die Bürgerinnen und Bürger sowie die Medien über die Politik der Bundesregierung über Maßnahmen, Gesetze etc. Zum anderen nach „innen“, soll heißen, das Presseamt informiert die Bundesregierung über die Nachrichtenlage in Deutschland und der Welt. Die Bundeskanzlerin erhält zweimal am Tag eine entsprechende Mappe mit Informationen.

Nach diesen vielen Informationen stand für heute noch eine dreistündige Stadtrundfahrt – mit einem kurzen Stopp am Wittenbergplatz - durch die Bundeshauptstadt an. Wir sahen das Bundeskanzleramt, vorbei am Schloss Bellevue, kurz um die Siegessäule, dann auf die Straße des 17. Juni, rechts vorbei am Brandenburger Tor. Wir konnten die Museumsinsel bewundern und wissen jetzt wo die Bundeskanzlerin wohnt.

Am Freitagmorgen sollten wir uns im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zu einem Informationsgespräch einfinden. Ein Referent aus dem Kommunikationsstab erläuterte uns die Aufgaben des Ministeriums. Allerdings war die Gruppe dann doch etwas verwundert, als wir zum Thema „Reaktorsicherheit“ kamen, der Referent auf nahezu jede zweite Frage keine Antwort geben konnte oder wollte. Wir fanden es dem Ansehen des Ministeriums und auch uns Besuchern gegenüber sehr unwürdig, dass man auf gezielte Fragen keine Antworten oder falsche Auskünfte bekam. Einige Teilnehmer der Gruppe verließen sogar den Raum.

Auf der Fahrt zum „Dokumentationszentrum Topografie des Terrors“ gab es viel Gesprächsstoff im Bus. Im Zentrum angekommen, wurden wir für die Führung durch das Museum in drei Gruppen aufgeteilt. Unser Museumsführer war ein junger russischer Student, der uns sehr engagiert, leidenschaftlich und doch leicht verständlich durch die Ausstellung führte. Mit über 500.000 Besuchern im Jahr gehört die „Topografie des Terrors“ zu den meist besuchten Erinnerungsorten in Berlin. Das können wir jetzt nachempfinden. An dem Ort, auf dem das Zentrum heute steht, war während des „Dritten Reiches“ die Zentralen der Geheimen Staatspolizei (Gestapo), der SS und des Reichssicherheitshauptamts. Die Ausstellung informiert über die wichtigsten Einrichtungen des  nationalsozialistischen Verfolgungs- und Terrorapparates. Die Dokumente machen die europäische Dimension der NSSchreckensherrschaft sichtbar. Obwohl viele Menschen vor Ort waren, war es erstaunlich still und ruhig, so ergriffen und sprachlos sind wir heute noch, über die Gräueltaten von damals.

Eigentlich hätte man schon genug für heute erfahren und gesehen, aber es stand noch ein Punkt an. Nach dem Mittagessen gingen wir zu Fuß zum Besuch mit kurzer Einführung ins Jüdische Museum. Es ist einer der spektakulärsten Museumsbauten in Deutschland. Von Anfang an war das Museum ein Publikumsmagnet. Das Museum besteht aus einem barockem Altbau, auch Kollegienhaus genannt, dem postmodernen Libeskind-Bau und den 2007 hinzugefügten Glashof. Das Jüdische Museum Berlin erlebte mit 3,5 Millionen Besuchern in den ersten fünf Jahren seines Bestehens einen starken Publikumsandrang und ist damit eines der meistbesuchten Museen Deutschlands. Mit dem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm hat sich das Jüdische Museum Berlin als lebendiges Zentrum für deutsch-jüdische Geschichte und Kultur etabliert. Nach dieser informativen Einführung hatten wir Gelegenheit das Museum zu besichtigen.

Am Abreisetag hatten wir die Gelegenheit Berlin auf eigene Faust zu erkunden. Um 16.30 Uhr verließen wir Berlin in Richtung Mainz und Neuwied. Neben den vielen Terminen gab es auch immer wieder die Gelegenheit zum Kennenlernen und zum Erfahrungsaustausch. Die Teilnehmer der Reise sind sich einig, dass man an solch einer Veranstaltung auf diesem hohen Niveau gerne noch einmal teilnimmt.

zurück