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Grüne beantragen die Bewerbung Neuwieds um das Fair-Trade-Town Siegel

Nachstehend das Redemanuskript unseres Mitglieds im Stadtrat Neuwied, Inge Rockenfeller:

"Bündnis 90/Die Grünen stellt den Antrag, dass die Stadt Neuwied sich im Rahmen der Internationalen Kampagne  bewerben soll, um Fairtrade-Town zu werden. Wir  stellten bereits 2013 einen  entsprechenden Antrag, der in  den Planungsausschuss verwiesen wurde, der Antrag wurde abgelehnt.

Auch im Kreistag wurde ein Antrag gestellt, dass der Kreis sich bemühen soll Fairtrade Kreis zu werden. Weltweit gibt es aktuell mehr als 2200 Fairtrade-Towns in  mehr als 25 Länder. In Deutschland  haben bereits über 400 Städte die Auszeichnung Fairtrade-Town erhalten und damit eine Anerkennung für ihr Engagement zur Förderung des fairen  Handels bekommen, darunter befinden sich die Städte Andernach, Mayen, Sinzig, Unkel und  Altenkirchen in unserer näheren Umgebung. Auch Linz soll Fairtrade-Stadt werden. Dafür stimmte der Stadtrat einstimmig.

Fairer Handel setzt sich seit mehr als 40 Jahren dafür ein, die  Lebens-und Arbeitsbedingungen von Produzenten und Produzentinnen in Entwicklungs-und  Schwellenländer zu verbessern und einen global gerechten Handel möglich zu machen. 

Der Faire Handel bietet eine Alternative und einen Weg, den Welthandel gerechter zu gestalten. Importorganisationen, die den Prinzipien des fairen Handels folgen, kaufen von Kleinbauern-Zusammenschlüssen oder Unternehmen mit sozialer sowie ökologischer Verantwortung in den Entwicklungsländern Produkte, die dann in Europa verkauft werden.

Das geschieht nach partnerschaftlichen Prinzipien wie zum Beispiel langfristige Handelsbeziehungen, die den Partnern in den Entwicklungsländern Planungssicherheit bieten. Die höheren Preise, die im Fairen Handel gezahlt werden, sichern den Produzentinnen und Produzenten in den Entwicklungsländern ein ausreichendes Einkommen und tragen zu Verbesserung der Lebensbedingungen bei. Sie können beispielsweise  ihre Kinder zur Schule schicken,  Bildungs-und Gesundheitsprojekte können aufgebaut werden. Insgesamt ermöglicht der Faire Handel den Produzentengruppen in die Zukunft zu investieren, zum Beispiel durch Anschaffung von Maschinen für die Weiterverarbeitung, durch den Anbau neuer Produkte oder durch Schaffung von besseren Lager-und Transportmöglichkeiten. Deshalb können durch verbesserte Lebensbedingungen  auch die Fluchtursachen bekämpft werden.

Es wird kritisiert, dass Produkte mit Fairtrade-Siegel seit 2011 nur noch 20 % faire Zutaten haben müssen. Steht Mengenausgleich auf der Verpackung ist nicht sicher, wie viel fair gehandelte Ware tatsächlich in der Verpackung ist. Fair gehandelte Produkte bieten auch Supermärkte an. Es ist nicht sicher, ob sie mit multinationalen Konzernen zusammen arbeiten, die dabei besonders hohe Gewinne einstreichen.  Der Faire Handel ist daher als Prozess zu sehen, der sich ständig weiterentwickeln muss.

Um das Fairtrade Siegel zu erhalten, müssen fünf Kriterien erfüllt werden, die das  Engagement für den fairen Handel in allen Ebenen einer Kommune widerspiegeln soll.

In den lokalen Einzelhandelsgeschäften, sowie in Cafès und Restaurants sollen mindestens zwei Produkte aus fairem Handel angeboten werden. Richtwert ist  hier die Einwohnerzahl der Kommune. Für Neuwied müssen 13 Geschäfte ,7 Gastronomiebetriebe  und eine Schule,  ein Verein oder eine Kirchengemeinde gefunden werden, die fair gehandelte Ware  anbieten. Dieses Kriterium ist leicht zu erfüllen, da es bereits genug Lebensmittelgeschäfte in Neuwied gibt, die fair gehandelte Ware  in ihrem Sortiment haben. Es gibt auch 1 Verein und 1Kirchengemeinde, mittlerweile auch eine Schule, die  Kaffee und Tee aus fairem Handel ausschenken.

Eine Steuerungsgruppe wird gebildet, die auf dem Weg zur  Fairtrade-Town die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Diese Gruppe wird aus mindestens drei Personen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft bestehen. Die Gruppe soll  Bildungsaktivitäten mit dem Thema Fairer Handel umsetzen.

Die öffentlichen Medien müssen mindestens viermal im Jahr  über die Aktivitäten auf dem Weg zur Fairtrade-Town berichten. Bei allen öffentlichen Sitzungen, sowie im Büro des Oberbürgermeisters soll fair gehandelter Kaffee  ausgeschenkt werden. Im Büro unseres Beigeordneten Michael Mang geschieht das bereits.

Wir haben erfahren, dass  sich unser OB seit vielen Jahren für den Fairen Handel einsetzt. Deshalb wollen wir auch Sie, verehrter  Herr Oberbürgermeister Roth dazu gewinnen, bei der Kampagne mit zu machen.

Die Transparenz, dass man die Kette vom Produkt bis zum Produzenten nachvollziehen kann, ist eine große Errungenschaft von Fairtrade. Auch wenn nicht alles perfekt ist in der Kette haben wir, Dank dieses Labels, erste Informationen darüber, wie unser Tee, unsere Bananen unser Kaffee am anderen Ende der Welt produziert werden. Über die Produktionsweise der anderen Produkte wissen wir nichts. Mag es bei einigen Firmen reine Marktstrategie sein Fairtrade Produkte ins Sortiment zu nehmen so zeigt sich doch, dass der Faire Handel ein alternatives Wirtschaftsmodell ist.

Wie man feststellen kann,  ist es ein machbares Ziel Fairtrade-Town zu werden. Es werden keine nennenswerten Kosten entstehen. Lediglich bei der Vertreterin oder dem Vertreter der Stadt in der Steuerungsgruppe  wird ein Stundenbudget zu berücksichtigen sein. Neuwied setzt mit dem Zertifikat Fairetrade Town ein Zeichen, dass unsere Stadt den Fairen Handel auf lokaler Ebene fördern möchte.

Unsere Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen würde sich freuen, wenn Sie, verehrte Kolleginnen und Kollegen,  unserem Antrag zustimmen."

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